2017

St. Martins-Umzug 11.11.17

Wetterfeste Kinder in froher Erwartung
Die Vorfreude auf den bunten Lampionumzug, angeführt von St. Martin, in persona der jungen Melina Jakob, ließ Feuchte und Kälte bei Kindern und Anhang an diesem nasskalten Abend vergessen. Rund 700 Personen, aller Altersklassen, folgten der braunen isländischen Stute Disa, von der katholischen hinauf zur evangelischen Stadtkirche St. Mauritius. Selbst chinesische und japanische Kinder, in Weilimdorf und Feuerbach zuhause, freuten sich, mitzulaufen.


Mit besinnlichen und fröhlichen Klängen stimmte das Jugendorchester des MV Feuerbach den Beginn der Veranstaltung an und verabschiedete den Zug bis zum
nächsten Halt auf dem „Kelterplatz“.
Voller Schwung intonierte dort das Handharmonika-Orchester Lieder zur Laternenzeit und unterhielt die große Schar mit ihren vielen, vielen unterschiedlichen Laternen bestens. Daneben hatte sich der prächtig kostümierte St. Martin mit seinem Ross positioniert, um von den Kindern aus nächster Nähe
bewundert werden zu können.


Ohne Pferd und Reiter ging’s hinauf zum bunt erleuchteten Hof von St. Mauritius.
Pfarrer Hauser, mit fester klarer Stimme, nahm Kinder und Erwachsene mit in die
Zeit, als St. Martin noch römischer Soldat zu Pferde war und seine zeitlos nachahmenswerte Tat vollbrachte. Schließlich stimmte der Posaunenchor eine ebenso bunte Vielfalt von Liedern an. Eine wunderbare Stimmung breitete sich aus.


Ruth Maier, Vorsitzende des Bürgervereins, dankte allen Institutionen, Helfern und
Sponsoren, ohne deren Mitwirken eine solche Veranstaltung nicht möglich ist. Ein
besonderer Höhepunkt für die Kinder ist, das süße Martinsmännchen in Empfang zu nehmen. Über 400 davon haben die fl eißigen Helferinnen verteilt. Es ist das größte Fest dieser Art in Stuttgart.
12.11.17 Fritz Weber

26.10.17 – Beeindruckende Filmakademie in Ludwigsburg

Jährlich 800 Bewerber/-innen machen sich Hoffnung, einen der 120 Studienplätze in der mittlerweile weltweit anerkannten und hoch dekorierten Filmakademie Baden-Württemberg zu ergattern. Vor 26 Jahren wurde die Ausbildungseinrichtung für Film und Medien gegründet, in der pro Jahr ca. 250
Filmproduktionen entstehen. Rund 300 Lehrkräfte vermitteln etwa 500 Studierenden eine Ausbildung, die praktisches Filmemachen und Theorie kombinieren.

Von 100 Angestellten der Filmakademie werden sie begleitet. Erstaunt nahmen die 60 Mitglieder des Bürgerverein Feuerbach e.V. zur Kenntnis, dass die Studienzeit in den drei Studiengängen, „Film und Medien“, „Filmmusik und
Sounddesign“ und „Produktion“, im Vollstudium durchschnittlich 8 Semester plus 1 Diplomsemester beträgt. Garry Sonneborn und Andreas Schloss, beide im Studium, führten durch die zum Teil altehrwürdigen, schön renovierten Garnisonsgebäuden im weitläufigen Areal. Lebendig, gespickt mit bereits gemachten Erfahrungen in ihrer jetzigen und bisherigen Ausbildungszeit in und vor der Akademie, war ihr Vortrag.


Aus technischen Gründen ist eine Besichtigung der Aufnahme-, Misch-, Musik- und Schnittstudios zum Produktionszeitraum nicht möglich. Störungen undenkbar. Die Studios sind zeitlich präzise gebucht und sind dann nicht zugänglich. So konnten aber die Feuerbacher Besucher im Detail die
hochentwickelten technischen Einrichtungen zur Schaffung einer Filmproduktion erklärt bekommen.


„Es ist kein Problem für die Spezialisten der Filmakademie im Studio, ein Gebäudeteil, einen Raum oder ein Zimmer mit verschiedenen Materialien täuschend echt nach zu bauen. Dazu ist dies natürlich viel günstiger als weltweite Reisen zu den tatsächlichen Orten des Geschehens.“ So sinngemäß Garry Sonneborn. Viele Fragen zu den technischen Einrichtungen und Geräten, wie Kameras, Scheinwerfer, Mischpulte für Filme/Musik prasselten auf die Referenten ein und wurden beantwortet. Ebenso Fragen nach den Zukunftsaussichten der begehrten Absolventen der Filmakademie, die mit einem Bachelor- oder auch Diplom-Abschluss ins berufliche Leben entlassen werden. Meist als Dienstleister in die vielfältige Medienwelt. Ideal ist es freilich, wenn man, wie einer der jungen
Vortragenden, bereits für ein Weltunternehmen mit vielen Standorten in Feuerbach Industriefilme kreieren kann.
27.10.17
Fritz Weber

Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl
Kandidaten für den Wahlkreis II in Stuttgart stellen sich vor!
1.9.2017

Wählen gehen – aber richtig!
Es wurde angefeuert und ausgebuht – und trotz aller Phrasen und Parolen: Hin und wieder ließen die Politiker doch tief blicken. Ob man sich danach in seiner Meinung bestärkt sah oder ganz neue Einsichten gewann – nach der vom Feuerbacher Bürgerverein in der Festhalle initiierten Podiumsdiskussion sah so mancher klarer. Und für alle Politikverdrossenen gab es draußen Motivationshilfen von der Initiative “Bock auf Wahl” um Schauspieler Walter Sittler: Wer nicht wählen geht, so die Botschaft, tut sich damit keinen Gefallen.

Bis auf den letzten Platz belegt: Ruth Mayer, Vorsitzende des veranstaltenden Bürgervereins, ließ die Festhalle vor Beginn noch nachbestuhlen und war sichtlich zufrieden mit der Beteiligung: “Wir hatten nicht gedacht, dass so viele kommen”. Die Podiumsdiskussion mit Kandidaten der in Bundes- und Landtag vertretenen Parteien sei natürlich als eine Entscheidungshilfe für die Bundestagswahl am 24. September gedacht, so Mayer: “Ich persönlich glaube aber auch, dass Politiker sein ein schwerer Job ist.” Da könne es nur helfen, wenn die Bürger mittels der ausliegenden Farbkarten verdeutlichen, welche Themen ihnen unter den Nägeln brennen: Mit Grün zustimmend winken oder doch lieber die rote Karte zeigen?

Eine gute Idee, die das Publikum, das sich offensichtlich allzu oft als Wahlvieh gefühlt hat, aber nicht immer zu bremsen vermochte: Applaus, Buhrufe, hämisches Gelächter: Die Stimmung in der Festhalle war lebhaft. Michael Zeiß, vormaliger Chefredakteur des SWR, moderierte, hakte nach und ließ die Kandidaten – Anna Christmann (Bündnis 90/Die Grünen), Michael Jantzer (SPD), die CDU-Bundestagsabgeordnete Karin Maag, AfD-Stadtrat Lothar Maier, Bernd Riexinger (Die Linke) und der stellvertretende FDP Bezirksbeirat Volker Weil – auch mal angefangene Sätze vollenden. Wie die Linke ihre Wahlversprechen finanzieren wolle, fragte er bei Riexinger unschuldig nach. Jantzer ließ
sich einmal zur Bemerkung verleiten, “wir müssen die Langzeitarbeitslosen vom Fernseher wegholen”. Und Christmann wurde für ihre Aussage zur “verbrecherischen AutoIndustrie” ausgebuht.

Unterteilt war der Abend in mehrere Vorstellungsrunden, unter anderem zu den Themen Dieselgate und die Folgen für Umwelt und Wirtschaftsstandort, zu Arbeitsmarktpolitik und sozialer Gerechtigkeit und zur Flüchtlingsthematik, die an diesem Abend übrigens die Emotionen im Publikum am meisten hochkochen ließ. Ein Indiz, dass das Thema über den Ausgang der Wahl entscheiden könnte? Schließlich konnten die Gäste auch direkt Fragen an die Kandidaten richten.
Was aber machte die Ziege da auf dem Wal?

Die beiden sind das orthographisch nicht ganz korrekte aber äußerst einprägsame Logo der Initiative “Bock auf Wahl”: Die hat sich vorgenommen, die Wahlbeteiligung in Stuttgart um zehn Prozent zu erhöhen. Man habe im Bekanntenkreis diskutiert, was man gegen die allgemeine Wahlmüdigkeit tun könne, erzählt der sozial engagierte Schauspieler Walter Sittler: Die Initiative war geboren – und wird bis zur Bundestagswahl noch mehrere Aktionen durchführen. “Wählen lohnt sich”, sagt er: Woher sonst sollten die Politiker wissen, was die Menschen bewegt?

Vor der Festhalle informierten er und seine Mitstreiter und nahmen Video-Statements für die Webseite www.bockaufwahl.org auf: Auch Nicolai Glasbrenner vom Feuerbacher Bürgerverein wurde dazu interviewt: “Ich habe schon jetzt Briefwahl gemacht, wollte mal sehen, wie das geht”, sagt er und empfiehlt allen: “Auf jeden Fall wählen gehen, sonst darf man hinterher nicht meckern, wenn es nicht so läuft, wie es soll.”

Und was können die Parteien und Politiker dazu beitragen um die Wahl zu erleichtern? “Die großen Themen ansprechen, die Energiewende zum Beispiel.”
Dass Politik die Menschen bewegt, das hat die Feuerbacher Veranstaltung deutlich bewiesen, zumal auch zahlreiche Gäste aus anderen Stadtbezirken hergekommen waren, um sich ihrerseits ein Bild zu machen. Am Schluss mag so mancher klarer gesehen haben, wo er bei der Bundestagswahl sein Kreuz machen wird. Nachgehakt auf dem Nachhauseweg: War der Abend hilfreich? “Sehr! Ich bin kein Stammwähler und war mir unsicher”, erzählt eine junge Frau. Und jetzt? “Jetzt werde ich mir die Wahlprogramme zweier Parteien eingehender ansehen. Damit meine Stimme an die Richtigen geht.”
Susanne Müller-Baji

Alle Fotos: Susanne Müller-Baji

Stadtrundfahrt Stuttgart-Süd – 24.06.17

Die Stadtansicht ändert sich Prägende städtebauliche, substanzielle Veränderungen in den südlichen Bezirken der Landeshauptstadt. Generalisierend kann dazu gesagt werden, der Wandel von einst ländlich und landwirtschaftlich geprägten Orten hin zu Dienstleistungszentren mit urbaner Wohngestaltung, ist hier bereits gelungen bzw. wird dynamisch vorangetrieben.

Herbert Medek, Leiter der Abteilung Verwaltung und Recht, Untere Denkmalschutzbehörde, im Amt für Stadtplanung und Stadterneuerung, informierte und unterhielt die 140 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach e.V. bei zwei je dreistündigen BusRundfahrten im besten Sinne des Wortes. „Das war saumäßig interessant!“, so Fahrtteilnehmer impulsiv und in bestem Schwäbisch. Schon am Startpunkt, am Bahnhof Feuerbach, wusste Herbert Medek die Aufmerksamkeit der Teilnehmer auf sich zu lenken. Auf
dem Schoch-Gelände ist eine Webcam installiert, die weltweit stetig die Baufortschritte auf diesem mit Altlasten stark belasteten Bau-Areal dokumentiert.
Von der Industriebrache mit über 100.000 Tonnen kontaminierter Erde hin zum „Quartier Wiener Platz“, dem neuen Eingangstor zu Feuerbach.

Über das Feuerbacher Tal, lange Zeit als Frischluftschneise verkannt, ging es nach
Botnang. Vom kleinen Bauerndorf zur begehrten Wohnstätte mutiert, war das erste Beispiel für gravierende Änderungen im urbanen Zuschnitt auf dieser Tour. Futuristische Bauten zeugen vom stetigen Wandel des Wissensschafts-Zentrums der Uni Stuttgart in Vaihingen. Zukunftsträchtige Institute im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich sind hier zuhause. Über 40.000 Studenten, mehr als in Tübingen, werden in Stuttgart insgesamt ausgebildet. Vaihingen und Möhringen sind sehr gute Beispiele für den beschriebenen Wandel hin zur Urbanität. Weltunternehmen wie Allianz und Daimler schaffen hier neue Aus- und Dienstleistungszentren. In Möhringen ist es gelungen, den altehrwürdigen
Bahnhof in ein modernes Wohngebiet zu integrieren, in dem der ÖPNV seine Vorteile ausspielen kann.

Die Vaihinger Ortsmitte wurde mit Leben gefüllt. In Dürrlewang wird
beispielhaft gezeigt, wie in die Jahre gekommenen Wohnsiedlungen in allen Belangen ertüchtigt werden. Der Fasanenhof ist ein Beispiel für neuere Bebauung und Strukturierung – Beispiel Gestaltung Europa-Platz. Alles überragend das Wohnhochhaus „Salute“ des bekannten Architekten Hans Scharoun. Über Degerloch ging es über Gablenberg und Gaisburg hinunter zum Neckarpark und Cannstatter Wasen. Im Bezirk Veielbrunnenweg und ehemaligem Güterbahnhof entstehen Büro- und Wohnflächen und ein Hallenbad mit 50 m Bahn. Bei der Fahrt an der Wilhelma vorbei, schilderte Herbert Medek, am Beispiel der Verkehrsbauten Rosensteintunnel und Stuttgart 21, wie schwer es der Denkmalschutz auch hier hat. Zum Schmunzeln, seine Ausführungen über kribbelnde Elefantenfüße in Zusammenhang mit ggf. störenden Tunnelbohrungen im Rosensteintunnel.

„Ja, bei uns wird g’schafft!“; dass diese Feststellung des „Radio-Fritzles“ nicht nur für das prosperierende Feuerbach gilt, ist ein bleibender Eindruck dieser Rundtour.
27.06.17
Fritz Weber

Mitgliederversammlung des Bürgerverein Feuerbach, 17.05.17

100 Mitglieder des Bürgerverein Feuerbach e.V., dazu Gäste, waren gekommen, um das Geschäftsjahr des Bürgervereins Revue passieren zu lassen und die Finanzen zu beurteilen.

Wahlen standen keine an. Erfreulich: 475 Mitglieder gehören dem Bürgerverein Feuerbach e.V. an und unterstützen rege die Vereinsarbeit. Mitgliederverluste durch Tod konnten ausgeglichen werden, dennoch, so die Vorsitzende Ruth Maier ist eine Verjüngung notwendig. Sie bat die Mitglieder um Akquirierung neuer Mitstreiter, insbesondere in den eigenen Familien. Trotz erheblicher Kosten für einige Projekte, wie neue Schriften („Feuerbach im Blick“, “Friedhöfe“ – sind bei den Buchhandlungen Hübsch und Schairer zu erhalten) und Beteiligung an der Gesundheitswoche, konnte die erfreuliche und gesicherte Finanzbasis des Bürgervereins gehalten und sogar ausgebaut werden. Der Vorstand und die Kassenführung wurden für ihre Arbeit einstimmig entlastet.

Ruth Maier schilderte, unterstützt durch Bilder, die allesamt erfolgreichen 10
Besuche, Vortragsveranstaltungen und besonderen Ereignisse, wie St. MartinsRitt und Waldputzete. Alleine rund 800 Erwachsene und Kinder nahmen am Ritt
teil und nochmals knapp 800 Interessierte an den übrigen Veranstaltungen.
Aktuell steht der Gesundheitstag in der Festhalle an, den der Gewerbe- und Handelsverein zusammen mit dem Bürgerverein organisiert. Danach folgt Ende Juni im Stuttgarter Süden eine städtebauliche Rundfahrt, die mit 140 Teilnehmern schon ausgebucht ist. Der Höflesmarkt lockt im Juli, bei dem auch der Bürgerverein mit einem Stand vertreten sein wird. Voll und ganz wird die Führung
des Bürgervereins jetzt schon bei der Organisation der am 1. September 2017 stattfindenden Podiumsdiskussion zur Bundestagswahl mit den hiesigen Kandidaten der Parteien gefordert.

Die Film-Akademie in Ludwigsburg wird Ende Oktober besucht. Danach folgt wieder das Herbst- und Winterprogramm bis hin zum Weihnachtsmarkt.
Bezirksvorsteherin Andrea Klöber, ließ es sich trotz Termindruck nicht nehmen, wie schon in den letzten Jahren, einen Überblick über die Geschehnisse in Feuerbach zu geben. „Ich konnte mir zur Beginn meiner Tätigkeit in Feuerbach – vor knapp neun Jahren – nicht vorstellen, welche positive Entwicklung Feuerbach-Ost nehmen würde“, so sinngemäß die Bezirksvorsteherin. Zum Jahres-ende überschritt die Einwohnerzahl deutlich 30.000 mit steigender Tendenz. So auch bei den Arbeitsstellen in Feuerbach, deren Zahl bei 38.000 derzeit liegt. Auch Frau Klöber rief dringend auf, um leer stehende Wohnungen, von denen es nicht wenige aus unterschiedlichen Gründen im Stadtgebiet gibt, zu werben.
Bosch baut an einigen Standorten, alleine an der Ecke Borsig-/Siemensstraße entstehen mehrere Hundert IT-Arbeitsplätze. Weitere herausragende Geschäftszentren entstehen an der „Automeile“ entlang der Heilbronner Straße. Städtebaulich interessant sind die Pläne der türkischen Inhaber in der Mauserstra-
ße einschließlich einem imposanten Moscheebau. Nicht weniger interessant die Bauten auf der Prag rund ums Theaterhaus. Mit einer regen Diskussion und einem anschließenden Schluck Wein endete eine anschauliche und interessante Mitgliederversammlung.
19.05.17
Fritz Weber

26.04.17 – Banken und Technik Rasante Veränderungen im digitalen Zahlungsverkehr

Selbst erfahrene Bankkaufleute sind davon überrascht, wie schnell sich das Zahlungsverhalten im digitalen Verkehr Handel – Kunde – Bank ändert. Die Bezahlsysteme werden im rasanten Tempo digital. Überweisungen werden jetzt schon per „GiroCode“ oder per „VR-Banking App mit Scan2Bank per Foto“ getätigt. Kontaktloses Bezahlen im Handel mit VR GiroCard mit NFC-Technik oder Handy wird derzeit von großen Handelsfirmen eingeführt. Das bedeutet z.B.,
dass die GiroCard nicht mehr in ein Gerät eingesteckt werden muss, sondern nur darüber „gewischt“ wird.

Rund 70 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach e.V. folgten sehr interessiert den anschaulich und zugleich packend präsentierten Informationen über die aktuellen inhaltlichen und strukturellen Veränderungen in der Bankenlandschaft. Uwe Butsch, Regionaldirektor Privatkunden, Volksbank Stuttgart e.G., erläuterte dabei die historische Entwicklung der Institute wie Volks- und Raiffeisenbanken, Girokassen und Großbanken.

Die geschichtliche Unternehmensphilosophie ist ein völlig andere; hier Kundenbetreuung und Entwicklung, dort das alleinige ökonomische Streben nach betriebswirtschaftlichen Nutzen.
Die derzeitige, schon lange anhaltende „Nullzinsphase“ hat die Marktsituation gravierend verändert. Trotzdem die Sparquote der Deutschen 2016 bei rekordverdächtigen 9,7 Prozent lag, ist an einen Vermögenszuwachs nicht zu denken. Im Gegenteil, die Inflation, wenn auch moderat, führt zu Vermögensverlusten. Dabei hat das Aussitzen keinerlei Aussicht auf Erfolg.
Das Phänomen des Nullzinses hat sich zur stetigen Nullzinsphase gewandelt. Dies trifft natürlich in besonderer Form die jungen Menschen bei der Altersvorsorge.

Der oft unterschätzte Zinseszinseffekt in der Kapitalbildung bleibt aus. Eine Reaktion, hin zu anderen Anlageformen ist dringend notwendig. Die Altersarmut steht drohend im Hintergrund. Mut machte Uwe Butsch dem Publikum im gesetzteren Alter, dass die derzeitige sehr negative Handhabung der Wohnmobilienkreditrichtlinie zugunsten der Älteren geändert werden soll. Es unterblieben und unterbleiben notwendige Renovierungsarbeiten an Haus und Hof, weil notwendige Kredite an die ältere Generation (Lebenserwartung) nicht mehr aufgelegt wurden – eine Verfahrensweise mit Brüsseler Bürokratiehintergrund. Neueste Untersuchungen zeigen dabei, dass das
Interesse für Bankgeschäfte und –vorgänge beim jüngeren und älteren Publikum nahezu ausgeglichen ist. Die Besuche via Internet auf den „homepages“ (Seiten) der Bankinstitute sind nur marginal different. Fazit des Abends: Aufmerksames Begleiten und Mitmachen in der schnellen Wandlung des Bankensektors ist für alle Altersgruppen unabdingbar.
02.05.17
Fritz Weber

29.03.17 – Weltweites Alleinstellungsmerkmal für Stuttgart: Botanischer Garten, Zoo und historischer Park

Der Direktor der Wilhelma, Dr. Thomas Kölpin, nahm in einem rhetorisch gekonnten Vortrag über 120 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach e.V. auf eine rasante Reise durch die Historie bis Gegenwart und Zukunft dieses Besuchermagnets mit. Dabei sind die rund 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Bereiche Botanik und Parkpflege auch für den Erhalt der staatlichen gärtnerischen Anlagen in Stuttgart, wie die Villa Reitzenstein oder der
Solitude und vielen weiteren Grünflachen – über 300 Hektar – verantwortlich.

Mehr als 300 Beschäftige insgesamt betreuen und pflegen über 7.000 Pflanzen-Sorten und 11.000 Tiere aus 1.200 Arten dieses weltweit einzigartigen Ensembles – Botanischer Garten, Zoo und historischer Park. Mit einem Verkauf von über 900.000 Tageskarten im Jahr gehört die Wilhelma zu den Spitzenreitern der Zoos in Deutschland.
Besondere Aufmerksamkeit richtete der sehr engagierte Zoodirektor, der im Park wohnt, auf die Erhaltungs- und Zuchtprogramme des Tiergartens im weltweiten Verbund. Alleine durch Wilderei in jüngerer Vergangenheit wurden und werden z.B. die Nashörner oder die Berggorillas im Kongogebiet in Afrika drastisch reduziert. 60.000 Euro bringt derzeit ein Kilo NashornHornpulver, was angeblich bei einer Krebserkrankung helfen soll. Oder tief unter den Füssen der Berggorillas wabern erhebliche Ölvorkommen, die bei der Gier nach Geld allen Respekt
und Rücksicht vor den einzigartigen Geschöpfen und ihrer Umwelt vergessen lassen.

In die Jahre gekommenen Tiergehege und neue Maßstäbe in der Haltung und Unterbringungen von Wildtieren stellen die Wilhelma und ihre Geldgeber vor erhebliche bauliche und gestalterische Projekte. So wurde 2013 das vielbeachtete neue Menschenaffenhaus für Bonobos und Gorillas eingeweiht. Ein Bau in dem auch Feuerbacher know how steckt. „Ranger Design“ hat ein Information- und Leitsystem durch dieses Haus konzipiert. Auch die Grafik-Designerin Jutta
Sailer-Paysan trägt mit ihren über 2 Meter hohen Scherenschnitten im Haupteingang und Kassenbereich, sowie der von ihr entworfenen und getexteten Informationstafeln an den Gehegen viel Wissenswertes bei. Ein ehrgeiziger, neu erstellter Masterplan, gibt die Linie vor. So wird der Park alleine durch die dereinst fertige Baustelle Rosensteintunnel knapp ein Hektar Land dazu gewinnen. Eine Erweiterung der Löwenanlage für Zuchtzwecke oder das Elefantengehege soll modernen Ansprüchen gerecht werden. Das alte Affenhaus soll für die höchst gefährdeten Orang-Utans ein erweitertes Zuhause bieten. Dies nur eine kleine Auswahl der Vorhaben.

Eine rege Diskussion beendete eine Veranstaltung, die vielen Anwesenden neue Erkenntnisse brachte und mit verändertem Blickfeld einen zukünftigen Wilhelma-Besuch genießen lässt.
29.03.17
Fritz Weber

22.02.17 – Terrorismusbekämpfung –ein Bundesanwalt berichtet

Die Rechtsstaatlichkeit der Mittel hat Vorrang“

„Beeindruckend und nachdenklich machend“, so lautete wohl das Fazit der meisten der rund 150 Freunde und Mitglieder des Bürgerverein Feuerbach e.V., die den mit sehr viel Engagement präsentierten Vortrag des Bundesanwaltes Christian Monka verfolgten. Beeindruckend schon alleine die Fülle und Komplexität der Aufgaben, die die Behörde „Generalbundesanwalt beim Bundesgerichtshof“ hat. Als oberste Strafverfolgungsbehörde der Bundesrepublik
Deutschland übt sie das Amt des Staatsanwalts in allen schwerwiegenden Staatsschutzstrafsachen aus, die die innere oder äußere Sicherheit in besonderem Maße berühren. Dabei ist Justiz in erster Linie Ländersache. Abzuwägen was nun eine „schwerwiegende Staatsschutzstrafsache ist, die die innere oder äußere Sicherheit der Bundesrepublik Deutschland in besonderem Maße betrifft“ gehört zu den sensiblen Aufgaben des Tagesgeschäftes. „Evokative Zuständigkeit“ des Generalbundesanwaltes bei gesamtstaatlichen Auswirkungen ist der juristische Begriff.

Eindrucksvoll, dass sich alleine 35 der rund 120 Staatsanwälte in fünf Referaten mit der Verfolgung der Straftaten des „Islamistischen Terrorismus“ auseinandersetzen müssen. Der schon seit langem in Feuerbach wohnende Christian Monka leitet das Referat „Islamistischer Terrorismus im Zusammenhang mit dem Syrien- und lrakkonflikt“. Er begleitete z.B. als Staatsanwalt in Bereitschaft 2006 vom Feuerbacher Polizeirevier aus die Verhaftung eines Mitglieds einer terroristischen Vereinigung in Kiel, das kurz vor der Ausreise stand. Überhaupt ist das rechtzeitige Zugreifen auf eine verdächtige Person eine sehr diffizile Angelegenheit, bei der es manche Enttäuschung gibt. Da sind umfangreiche Abwicklungsvorschriften mit dem Haftrichter zu beachten, Zeitnot und Abwägung von manch akuten irritierenden Nachrichten rund um den Verdächtigen sind vorzunehmen.

Nachdenklich macht, dass sich die Schwerpunkte der Verfolgung vom linksorientierten Terrorismus stark zum islamistischen gewandelt haben. Dass man es mit einem Personenkreis zu tun hat, dem sehr schwer beizukommen und der schlecht einzuschätzen ist. Sprachliche Probleme kommen erschwerend dazu. Das weltweit offene Internet verhilft zudem den Terroristen zu umfassenden Kommunikationsmöglichkeiten, die mit herkömmlichen Mitteln kaum zu verfolgen sind. Grässliche menschenverachtende Videos werden als Propagandamittel eingesetzt. Der technische Fortschritt nimmt rasant zu. Der Rechtsstaat setzt enge Grenzen, natürlich auch bei
Fragen nach dem Einsatz von Zwangsmitteln. Besonders nachdenklich, ja fassungslos macht auch erfahrene Bundesanwälte, wenn bereits Kinder als Gefährder oder potenzielle Terroristen ins Blickfeld geraten und die deutsche Gerichtsbarkeit Schwierigkeiten hat, hier direkt einzugreifen. Dabei ist der IS, trotz massiver militärischer Verluste noch lange nicht am Ende.
23.02.17
Fritz Weber

01.02.17 – Vom Luftbild zur Karte

65 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach e.V. machten sich mit großer Neugier auf den Weg, um Näheres über die Land-Kartenherstellung zu erfahren und Begriffe wie GeodatenGewinnung erläutert zu bekommen. Martin Kessler vom Landesamt für Geoinformationen und Landentwicklung (LGL) umriss die Kernaufgaben und die Entstehung der Oberen Landesbehörde.
1953 wurde das Landesvermessungsamt Baden-Württemberg mit Sitz in Stuttgart gegründet.

Ein Großteil der Tätigkeitsbereiche des LGL stehen unter dem Oberbegriff „Geoinformation“. Gemeint sind Informationen über Objekte und Sachverhalte mit Raumbezug. Die Erdgestalt wird mittels vermessungstechnischer Verfahren optimal erfasst und abgebildet. Daraus werden raumbezogene Informationen und Daten gewonnen, die aufbereitet und veredelt werden. Forschung,
Verwaltung, Wirtschaft sind ebenso Nutzer, wie Anbieter von Dienstleistungen auf dem weiten Feld der Informationsbeschaffung im Internet. Auch Google kauft bei der LGL.

Die Besucher wurden darauf hingewiesen, dass oft rechtliche Grenzen nicht beachtet werden. So darf z.B. ein Vermieter von Ferienwohnungen nicht einfach eine Karte aus dem elektronischen Karten-Angebot in seinen kommerziellen Werbe-Prospekt übernehmen. Wenn die Daten jedoch als Wegweiser für ein privates „Festle“ benötigt werden, dann geht das.

Bei der Herstellung von topografischen Karten ist detaillierte und penibel genaue Arbeit des LGL erforderlich. Dabei ist das Land Baden-Württemberg für die Herstellung der topographischen Kartenwerke 1:10 000 bis 1:100 000 zuständig. Kleinere Maßstäbe (1:200 000 und kleiner) sind Bundessache. Darüber hinaus werden topographische Umgebungskarten (Wander-, Rad-, Landkreis und Freizeitkarten) und thematische Karten produziert. Die klassischen topographischen Karten werden nach einheitlichen Richtlinien flächendeckend für das ganze Land hergestellt. Je nach Maßstab muss der Informationsgehalt angepasst werden. Dies geschieht durch Auswahl, Vereinfachung und Hervorhebung der wesentlichen Karteninhalte. Diesen Vorgang nennt man Generalisierung. Fünf Jahre vergehen von der ersten Befliegung bis zur Erscheinung des Produktes. Durch vermehrten Einsatz von Computerprogrammen wird hier ein drei Jahre Turnus angestrebt.

Reiner Lüllemann, Kartograph, führte zum Abschluss in sehr anschaulicher Weise durch die Historie des Drucks der Landkarten. Beginnend mit Stein-, später Kupferdruck bis hin zum Offsetverfahren vergingen mehrere Jahrhunderte. Auch die frühere Vermessung war ein Thema. Alte Karten haben keine Höhendarstellungen. Interessant war auch die Aussage des Referenten, dass
für neue Baugebiete die Luftaufnahmen angefordert werden, um vor Umlage Bombenabwurfstellen zu eruieren. Oder als Beweismaterial bei Gerichtsverfahren, in denen z.B. festgestellt werden muss, welche Bebauung zuerst da war.
02.02.17
Fritz Weber