2012

40 Jahre Bürgerverein Feuerbach

08./09 Dezember 2012 – Weihnachtsmarkt

Weihnachtsstand an beiden Tagen – Präsenz des Bürgervereins und erfolgreicher Verkauf von Büchern, Karten, Puzzle-Spiele, Schokolade/Pralinen mit Feuerbacher Motiven und Schriften mit geschichtlichem Hintergrund

11. November 2012 – Petrus hat ein Einsehen mit St. Martin

Petrus hat ein Einsehen mit St. Martin
Rund 1000 Kinder, Eltern und Großeltern leuchten St. Martin durch eine dunkle Feuerbacher Novembernacht „Der Bürgerverein Feuerbach hat seinen St-Martins-Umzug – da müssen wir was tun!
Schleusen zu!!“ so wahrscheinlich Petrus im Himmel, als der Startzeitpunkt für den St. Martins-Ritt in Feuerbach an diesem dunklen Regentag immer näher rückte. Und tatsächlich, die rund 1000 Kinder, Eltern und Großeltern, Tanten und Onkels brauchten sich keine Sorgen darüber zu machen, dass Regentropfen die Kerzen in ihren wunderbar vielfältigen Laternen löschten. Viele selbstgebastelten waren dabei, ein warmes Licht und viel Kreativität ausstrahlend. Beginnend in der Elsenhans-, über die Stuttgarter-,Klagenfurter Straße und Kelterplatz hinauf zur altehrwürdigen evangelischen Stadtkirche St. Mauritius führte der Zug. Vorneweg ein prächtiger Schimmel mit St. Martin im roten wallenden Mantel. Als die letzten Laternenträger des Zuges von der Leobener in die Stuttgarter Straße einbogen, war der Schimmel „Moritz“ mit seinem Ritter im Sattel bereits auf der Höhe der
Volksbank. Vor der Kelter empfing das Handharmonika-Orchester die große Schar mit frohem Klang und luden zum Mitsingen ein, was auch fleißig angenommen wurde. Der Hof der Stadtkirche, wo es ist sich noch am Nachmittag bei strömenden Regen der 96jährige Richard Schätzle nicht nehmen ließ, mit seinen Helfern die Lichterketten aufzuhängen, füllte sich rasch. Ein überaus buntes, stimmungsvolles Bild, umrahmt von den Klängen des Posaunen-Chors und untermalt von den Worten Pfarrer Hertnecks, der Interessantes von St. Martin und seiner Zeit wusste. Gerhard Zeeb, der Vorsitzende des Bürgervereins, zeigte sich hocherfreut über den guten Besuch und konnte auch dieses Jahr jedem Kind
ein süßes St. Martins-Männchen anbieten. Sein besonderer Dank galt dem Stuttgarter Reit- und Fahrverein am Kräherwald, der spontan und uneigennützig den rassigen Schimmel mit der jungen, hübschen Carina Duelli nach Feuerbach schickte. Das Geschenk an die Kinder ermöglichte die Stuttgarter Volksbank in Feuerbach mit einer großzügigen Spende. Dankbar zeigte sich Zeeb gegenüber dem DRK, der Polizei, dem Harmonika-Orchester, dem Posaunenchor und den Helfern, die dieses Kinderfest erst ermöglichten. Für den Bürgerverein sehr erfreulich und wichtig, viele junge Eltern unterschiedlicher Herkunft, kamen ins Gespräch.
Fritz Weber

03. Oktober 2012 – 40 Jahre Bürgerverein Feuerbach

Vom Hinterzimmer in die Öffentlichkeit – 40 Jahre Bürgerverein Feuerbach
„Harmonisch, interessant, kurzweilig“ so die ersten Eindrücke und Resümees der Besucher und Besucherinnen der Jubiläumsveranstaltung des Bürgervereins Feuerbach am 3. Okt. 2012. Rund 350 Mitglieder, Freunde und Gäste aus Politik, Verwaltung und von befreundeten Vereinen konnten von Gerhard Zeeb, dem 1. Vorsitzenden, in der Feuerbacher Festhalle begrüßt werden. Über 60 Mitwirkende der Chorvereinigung „musica varia“ und des Musikvereins Feuerbach rundeten
das festliche Gesamtbild der Jubiläumsveranstaltung ab und verliehen durch Darbietung und Präsenz besonderen Glanz.
Gerhard Zeeb durfte in seinem kurzen Eingangs-Statement „Der Bürgerverein heute“ auf eine besondere Erfolgsgeschichte in der jüngeren Vergangenheit hinweisen. So stieg die Mitgliederzahl seit Mai 2009 von 263 bis zum aktuellen Stand von 405 Personen. Ein buntes, informatives Programm mit breiter Themenpalette ist ein Teil des Erfolges. Aber auch eine glaubhafte, positiv
kritische Begleitung der Kommunalpolitik, zeigt eine entsprechende Resonanz. Zeeb würdigte dabei die ernsthafte und gute Arbeit, die von Frau Klöber und ihrem Team, sowie des Bezirksbeirates geleistet wird. Dabei verwies er auch auf die konfessionelle und politisch unabhängige Rolle des Bürgervereins.
In gekonnter Weise erinnerte die Bezirksvorsteherin Andrea Klöber in launigen Worten, an die Anfangseindrücke der regionalen Presse. Misstrauisch wurde die Vereinigung von sieben renommierten Mitbürgern zum Bürgerverein beäugt, vermutete man doch allerlei geheimnisvolle Beschlüsse in dunklen Hinterzimmern.
Weiter ging es mit imposanten Darbietungen moderner Gesangskunst, mit der die Chorvereinigung „musica varia“ aufwartete. In schmuckem Outfit, unter charmanter, gekonnter Moderation von Christina Enders gefiel der Chor mit Musik der 80er und 90er Jahre.
Ebenso schwungvoll wie kurzweilig erinnerte das Gründungsmitglied des Bürgervereins, der bekannte Feuerbacher Rechtsanwalt, Dr. Martin Hirschmüller, an die Anfangsjahre des Vereins. Ein wenig Stolz schwang mit, als er an die in dieser Form erstmalige Präsentation der Kandidaten 1974 um die Oberbürgermeisterwahl erinnerte; es war eine bis dahin nicht gekannte Art der Podiumsdiskussion in der Feuerbacher Festhalle, die zudem vom Fernsehen übertragen wurde. Manfred Rommel verewigte seine damaligen Gefühle in Feuerbachs guter Stube in seiner bekannt humorvollen Art, die damit Eingang in die Literatur genommen haben.
Die gute Laune steigerte der Musikverein Feuerbach, unter Leitung von Dirigent Berthold Huß mit schwungvoller Musik aus den 70ern. Aus dem schier unerschöpflichen Reservoir der Beatles und den „Ungarischen Tänzen“ von Brahms u.a. unterhielten sich die Festbesucher glänzend.
In ihrem Festvortrag würdigte die Historikerin Dr. Annette Schmidt die Aktivitäten des Bürgervereins in seinen Anfangsjahren, in Sachen städtebaulicher Planungen. Einschneidende Brückenbauwerke im Feuerbacher Tal waren z.B. 1975 für die „B295 neu“ vorgesehen. Die heutige Verkehrsführung wäre wohl kaum ohne sein tatkräftiges Zutun konkret geworden. Seit 31 Jahren sind die „Bürgertreffs“ besondere Informationsangebote an die Bürger, die zunehmend von einem breiten Publikum gerne angenommen werden. In jüngster Gegenwart unterstützt der Bürgerverein zwei stadthistorische Projekte, die im Rahmen des Feuerbacher Zukunftsforums entstanden:
Unter dem Titel „Begehbares Feuerbacher Gedächtnis“ finden sich seit diesem Jahr an immer mehr Gebäuden Tafeln, die etwas über die Bauten berichten und am 13. Oktober d. J werden am Wilhelm-Geiger-Platz drei große historische Tafeln eingeweiht, die die Geschichte Feuerbachs von den Anfängen bis heute illustrieren. Dr. Annette Schmidt zog schließlich den Schluss:
Der Bürgerverein ist aktiv und präsent wie eh und je. Und in jeder Hinsicht der Rede wert!
Pünktlich und mit großem Dank an Alle, die zum gelungenen Fest beitrugen, konnte der Vorsitzende die Gäste ans Buffet entlassen, wo noch manche Erinnerungen aus den 40 Jahren, zwischen Häppchen und Feuerbacher Wein, aufgefrischt wurden.
Fritz Weber 04.10.12

Festrede von Dr. Annette Schmidt

12. September 2012 – Schutzbauten in Feuerbach

Bunker und Stollen in Feuerbach – ein Kapitel Feuerbacher Kriegsgeschichte
Rolf Zielfleisch, Vorsitzender des Vereins Schutzbauten Stuttgart e.V., brachte Licht in ein dunkles Kapitel Kriegsgeschichte. Für rund 80 Mitglieder und Freunde des Bürgervereins Feuerbach kamen Kindheits- und Jugenderinnerungen zurück, wurden frühere Erzählungen der Eltern und Großeltern mit Daten und Fakten angereichert und untermauert. Feuerbach als wichtiger Industriestandort war leider ein vorrangiges Bombardierungsziel der alliierten Luftflotten. Bereits 1939 entstand der Spitzbunker „Winkelturm“ am Feuerbacher Bahnhof. Sechs standen in Stuttgart und rund 200 in Deutschland. Der Feuerbacher Turm ist der einzig übrig gebliebene im Stadtgebiet und der einzige im Bundesgebiet, der heute
noch als Schutzraum für Katastrophenfälle vorgesehen ist. Der große Tiefbunker unter dem Bahnhofvorplatz folgte 1940, wurde innerhalb von 6 Monaten gebaut und bietet etwa 1000 Menschen Schutzräume an. Wegen des prekären Standortes entstand eine Vielzahl bedeutender Schutzbauten unterschiedlicher Bauweise auf Feuerbacher Gemarkung. So wurden Hoch- und Tiefbunker, Stollen, Pionierstollen, private Kellerräume auch noch oder gerade in den Kriegsjahren gebaut und gegraben, selbst ein Löschteich wurde angelegt.
Die weitaus größte Stollenanlage Stuttgarts entstand am Siegelberg mit über 10.500 qm Fläche und das längste sogenannte Pionierstollen-System Feuerbachs, den Fahrion-/Roserstollen auf dem Rosergelände. Dieses verbunden mit Fahrionstraße. Die anwesende Bezirksvorsteherin, Andrea Klöber, konnte sich ein Bild von „ihrem“ Stollen im Stadtgarten vor dem Rathaus machen. In diesem gab es einen Funk- und Kommandoraum. Die sogenannten Pionierstollen im Ortsgebiet wurden überwiegend von Frauen, Fremdarbeitern, nicht eingezogenen Männern und Kriegsgefangenen vorangetrieben, oft mit völlig unzureichendem Baumaterial und Werkzeug per Hand und unter Lebensgefahr. Der ca. eineinhalbstündige Vortrag von Herrn Zielfleisch, dokumentiert mit vielen Zeitaufnahmen, war beeindruckend und sehr kurzweilig. Nachdenklich und voll Hochachtung vor der Leistung der Menschen in schwierigster Zeit endete ein bemerkenswerter Abend.
Fritz Weber

23. Mai 2012 – Mitgliederversammlung

Bürgerverein Feuerbach: Starke Tendenz nach oben
Der Bürgerverein Feuerbach, der in diesem Jahr sein 40jähriges Jubiläum feiern darf, konnte auf ein weiteres erfreuliches und erfolgreiches Jahr in der Vereinsgeschichte zurück blicken.
Rund 370 Mitglieder bilden dabei eine gute Basis für die breit angelegte Vereinsarbeit, die kurz gesagt, helfen soll, den Stadtbezirk zu verschönen und die Lebensqualität darin zu verbessern. Rund 100 Mitglieder und Gäste vernahmen von dem Vorsitzenden, Gerhard Zeeb, dass die Mitgliederzahl innerhalb von zwei Jahren um jeweils 40 Personen zugenommen hat und sieht darin u.a. die Bestätigung, dass der Verein und seine Aktivitäten in einer breiten Feuerbacher Öffentlichkeit angekommen sind. Nichts von Schuldenkrise, was die finanziellen Mittel des Vereins betreffen, so die Kassiererin Ruth Maier, sondern ein solides
Finanzpolster prägen die derzeitige Situation, was bei einem Jahresmitgliedsbeitrag von €7,50 nicht selbstverständlich ist. Die gut besuchten „Bürgertreffs“ übers Jahr führten zu verschiedenen interessanten Institutionen oder Firmen, so z.B. zur Geriatrie im Robert-BoschKrankenhaus, zur Mercedes-Benz-Arena, zum Stadtarchiv oder zum Familienunternehmen mit Feuerbacher Wurzeln, Modellbau Berger. Eine besondere Herausforderung ist jedes Jahr die Organisation des St. Martin-Ritts für den Verein; ein Laternenumzug für Kinder
in Begleitung von Eltern, Großeltern, Onkel und Tanten. Die Polizei schätzte die Teilnehmerzahl im November 2011 auf rund 1.500 Menschen. Bezirksvorsteherin, Andrea Klöber, ging in ihrem kurzweiligen Überblick über die Feuerbacher Kommunalpolitik auf die große Schnittmenge zwischen Interessen des Bezirksbeirats und den Vorstellungen und Zielen des Bürgervereins ein. Erfreulich nannte sie die nicht so schnell erwarteten planerischen Fortschritte auf dem Schoch-Areal, die positive Entwicklung im Baugebiet „Feuerbacher Balkon“
auf dem ehemaligen Krankenhausgelände und als Negativ-Beispiel das Fahrion-Gelände, wo es wegen ungeklärter Grundstücksverhältnisse derzeit einfach keine Weiterentwicklung gibt. Gerhard Zeeb wies abschließend auf das 40jährige Bestehen des Feuerbacher Bürgervereins am 03.10.12 hin. Dieser Tag wird mit einem Festakt in der Feuerbacher Festhalle gefeiert werden. Näheres wird rechtzeitig durch die Presse zu erfahren sein.
Fritz Weber

28. März 2012 – Bürgerverein stöbert im Stadt-Archiv

Was ist die Vorstellung von einem „Stadt-Archiv?“ Keinesfalls muffige und
zerfledderte Aktenberge in dunklen Räumen erwarteten die 40 Freunde und
Mitglieder des Bürgervereins Feuerbach am neuen Standort des Stadtarchivs der
Landeshauptstadt, nahe der Mercedes-Benz-Arena. Vielmehr ein aufwändig
restauriertes historisches Backsteinanwesen, ein ehemaliges Kontor und Lagergebäude. Gefällig herausgeputzt mit hohem technischen Stand, die eine
Einrichtung aufbieten muss, die Jahrzehnte, ja Jahrhunderte alte Dokumentationen
der Stadtgeschichte der Nachwelt erhält und zugänglich macht. Ein Kulturgut ersten Ranges. Wenn Stuttgart zur Olympiastadt geworden wäre, stände hier das
Olympische Dorf, so Dr. Katharina Baiergrößlein in ihrer launigen Begrüßungsrede
vor der wissbegierigen Schar aus Feuerbach. Stattdessen konnte sie stolz das 2011
fertig gestellte Haus präsentieren. So den Lesesaal, gut angenommen und genutzt, auf neuestem technischen Stand mit Vorbildfunktion deutschlandweit. 33 Plätze zum Lesen und Recherchieren in den riesigen Akten- und Dateibeständen sind bereitgestellt. Weiter den Bücherbestand von über 2000 Bänden stadtgeschichtlicher Literatur. Neugierig wurden die Feuerbacher Bürger, als die Archivarin im speziell gekühlten Raum ein in jeder Beziehung gewichtiges Buch aus den tiefen Regalen zog: ein Feuerbacher „Güterbuch“ von 1858 -1864“, eine
Art Grundbuch. Namen tauchten darin in Ehrfurcht einflößender Sütterlinschrift auf, wie Baitinger, Berger, Weischedel etc., so dass die Historikerin fast
Gewissenbisse bekam, das Buch präsentiert zu haben.
Doch nicht nur die Erhaltung dieser alten Dokumentationen bringt große Herausforderungen mit sich, sondern gerade die neuzeitlichen Daten in elektronischer Form. Das Verfallsdatum der Lesegeräte ist erheblich, so dass Archive weltweit vor der Frage stehen, wie solche Daten dauerhaft erhalten und abgelesen werden können. Auch hier ist das StadtArchiv Stuttgart mit einem besonderen Experten-Team bundesweit gefragt. Die Besucher waren von diesem Bürgertreff in besonderer Weise beeindruckt, brachte er doch Kenntnisse über eine bislang wenig
bekannte Institution von besonderem Rang.
Bürgerverein Feuerbach e.V. i.A. Fritz Weber
30.3.12

22. Februar 2012 – Besuch der Mercedes-Benz-Arena

Mercedes-Benz-Arena – Ort vieler Erinnerungen und Emotionen
Der Bürgerverein Feuerbach lud ein und viele, viele Freunde und Mitglieder kamen, um mit dem ehemaligen Spitzenfußballer Gerhard Wanner aus Feuerbach die neu gestaltete Mercedes-Benz-Arena zu erkunden. Unter der Bezeichnung „Stuttgarter Kampfbahn“ wurde die Wettkampfstätte zum Deutschen Turnfest 1933 gebaut, um schnell im Diktat der Zeit in „Adolf-Hitler-Kampfbahn“ umbenannt zu werden. Danach folgte bis 1949 das amerikanische „Century Stadium“, das „Neckarstadion“ bis 1993, das „Gottlieb-Daimler-Stadion“
bis 2008 und seither das reine Fußballstadion „Mercedes-Benz-Arena“. Wanner wirbelte von 1962 bis 1965 im Sturm des VfB Stuttgart und schoss die Cannstatter 1963 mit seinem Tor zum 1:0 Sieg gegen Bayern München in die erste Saison der. Bundesliga, während Bayern noch zwei Jahre mit dem Aufstieg warten musste. Mit launigen Bemerkungen wusste er den Bogen zu spannen von der Vorbereitung vor dem Oberliga- bzw. Bundesliga-Spiel in den 60iger Jahren bis hin zu der minutiös durchgeplanten millionenschweren Champions-Begegnung mit TV-Übertragung in viele Länder. Die Besucher wurden in die Lage versetzt, sich vorzustellen, was und wo sich in den Katakomben des Stadions abspielt, welche Rituale vor, nach und während des Spiels ablaufen, während draußen auf den Rängen zigtausende Menschen diskutieren, kommentieren, kritisieren, sich begeistern oder grämen. Wanner erinnerte ebenso in einfühlsamen Worten an den wohl komplettesten Spieler, Otto Baitinger, der von Feuerbach ins Neckarstadion kam und großes leistete. In der goldenen Zeit des VfB Stuttgart zwischen 1950 – 1954 errang er 2 Deutsche Meisterschaften und den Deutschen Pokalsieg. Schillernde Erinnerungen und sachliche Gegenwart wechselten bei diesem Besuch im schnellen Spiel. Beim Betreten der Arena durch den Spielergang wurde den beeindruckten, informierten Besuchern aber auch klar, dass es sich hier nicht nur um eine Sportstätte handelt, sondern um das Zentrum eines umfassenden Unternehmens, mit einem Wirkungskreis weit über den Fußball hinaus, das jährlich mehr als 100 Millionen Euro umsetzt.
Fritz Weber

25. Januar 2012 – Bürgerverein Feuerbach besucht das Robert-Bosch-Krankenhaus

Die Alten sind eine sehr heterogene Gruppe. Die Leistungsfähigkeit zeigt ein breites Spektrum, weit größer wie in anderen Altersgruppen auf“, so Dr. Clemens Becker, Chefarzt der Klinik für Geriatrische Rehabilitation im Robert-Bosch-Krankenhaus, in seiner sehr informativen und kurzweiligen Begrüßungsrede. Über 70 Mitglieder und Gäste des Bürgervereins Feuerbach kamen ins Stiftungskrankenhaus von Robert Bosch, hoch über Feuerbach, aber jenseits der Markungsgrenze zu Bad Cannstatt.
Ein Krankenhaus, das mit der Robert-Bosch-Stiftung als Eigner, bundesweite Maßstäbe setzt. Die Geriatrie, eine vergleichsweise junge Wissenschaft mit großen
Zukunftsaussichten, hat dabei ihren natürlichen Stellenwert. Die rasante Alterung
unserer Gesellschaft, die unterschiedliche Entwicklung von Personengruppen, z.B.
aufgrund von Kriegsereignissen oder die geburtenstarken Jahrgänge vor dem
Pillenknick, die in ca. 10 Jahren in den Ruhestand verabschiedet werden, werfen
neue Problemstellungen auf. Ein älterer Patient mit einem Oberschenkelhalsbruch,
aber sonst „pumperl g‘sund“, hat freilich nichts in der Geriatrie verloren, führte der
Leitende Oberarzt, Dr. Kai-Steffen Gabor, während des Rundgangs durch diverse
Rehaeinrichtungen, die Tagesklinik, und diverse Sozialräume aus. Die ltersmedizin
erfasst in aller Regel Personen über 65 Jahren mit mehreren diagnostizierten Leiden, die vorher erfasst und bescheinigt sein müssen. Das Durchschnittsalter der Patienten liegt derzeit bei rund 80 Jahren; die Belegungszahl erreicht regelmäßig die 100 Prozent-Marke. Die Behandlung ist im Wesentlichen darauf aus, bestehende Behinderungen wie beispielsweise durch Brüche oder Schlaganfall verursacht, zu lindern, die Beweglichkeit wieder zu erlangen bzw. zu unterstützen. Dazu stehen den Therapeuten modernste Einrichtungen wie computerunterstützte
Bewegungsapparate aller Art bis zum wohltemperierten Bewegungsbad zur Verfügung. Die Forschungsarbeiten in der Altersmedizin sind am Robert-Bosch Krankenhaus ein Schwerpunkt. Dr. Becker gab den Zuhörern mit auf den Weg, dass bereits ein Kilometer spazieren gehen am Tage, wissenschaftlich bewiesen, den Ausbruch einer Demenzerkrankung auf Jahre hinaus verzögern kann. Somit ist
Vorsorge auch hier sehr wichtig. Ein Wahlspruch von Dr. Becker und seinem Team
ist: „Viele möchten leben, ohne zu altern, und sie altern in Wirklichkeit ohne zu
leben.“ (Alexander Mitscherlich) Isabel Grüner, Kunsthistorikerin und Kunstbeauftragte des Krankenhauses präsentierte einen weiteren Höhepunkt der Veranstaltung des Bürgervereins Feuerbach. Sie entwickelt seit 2000 ein Konzept, wie Kunstobjekte die Räume des Krankenhauses verschönern. Dabei wurden auch Pflegebereiche und Wartebereiche farblich verändert, die sonst eher kalt und steril wirken. Kunst trägt wesentlich zur Gesundung bei. Lange Aufenthalte in steril weißen Räumen verändert auch das farbliche Sehen, so ihre Aussage. Ein Höhepunkt war der Besuch der Kapelle und des über 70 m langen Ganges zum Bewegungsbad.
Fritz Weber 26.01.1