2015

11. November 2015 – St. Martins-Umzug

St. Martins-Umzug verzauberte Feuerbacher Kinder und Erwachsene

Eine „rundum gelungene Veranstaltung“ nennt man sowas üblicherweise in der Lokalpresse. Und der diesjährige St. Martins-Umzug durch Feuerbach war tatsächlich einer, wie er im Bilderbuch steht. Neben idealem Wetter – nicht zu kalt, trocken, sternenklare Nacht – freuten sich die Organisatoren über
noch mehr Teilnehmer als in den Jahren zuvor. Fritz Weber, Sprecher des Bürgervereins Feuerbach, verkündete nicht ohne Stolz: „Nach Schätzungen der Polizei nahmen etwa 1000 Teilnehmer am diesjährigen St. Martins-Umzug durch Feuerbach teil, etwa die Hälfte davon Kinder. Sogar rund 20 Flüchtlingskinder aus Syrien und dem Irak mit eigenen Lampions waren darunter!“

Alles lief harmonisch ab und die Ordner des Bürgervereins und der Polizei leisteten wieder mal hervorragende Arbeit und leiteten den langen „menschlichen Lindwurm“ sicher durch Feuerbach.
Die Route, die dieser nahm, war dieselbe wie in den Jahren zuvor: Vom Ausgangspunkt in der Elsenhansstraße hinter der kath. Kirche, wo die Teilnehmer von einer Kapelle des Musikverein Stadtorchester begrüsst wurden, schlängelte sich der farbenprächtige Umzug mit Laternen und Lichtern über die Leobener-, Burgenland- und Klagenfurter Straße, bevor er am Kelterplatz einen Zwischenstopp einlegte. Hier warteten die Musiker der Harmonikafreunde auf sie. Danach ging es hoch auf den Platz vor der evangelischen Stadtkirche St. Mauritius, der sich schnell bis auf den letzten Quadratmeter füllte und wo sie von der BV-Vorsitzenden Ruth Maier begrüsst wurden und zusammen mit dem
Posaunenchor und der Jugendkantorei St. Mauritius stimmungsvolle Lieder wie „Laterne, Laterne“ anstimmten.
Als süßen Abschluß gab es für die Kinder die beliebten Martinsmännle der Bäckerei Trölsch, die sich jeder am Eingang der Kirche abholen konnte. Ruth Maier dankte den Organisatoren unter der Leitung von Oskar Höss vom Bürgerverein sowie allen Helfern für die Organisation.
12.11.15

21.10.15 – Umweltschutzvorschriften fordern modernste Reinigungstechniken
Besuch beim Feuerbacher Kanalreinigungsdienst Gobs GmbH

Über 50 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach informierten sich im Feuerbacher Industriegebiet Siemensstrasse über modernste Kanal- und Rohrreinigungstechniken in gewerblichen Unternehmen und im privaten Haushalt.
„Möglichst keine aggressiven chemischen Rohrreiniger verwenden!“ so Bernhard Gobs.
„Sie werden heiß, greifen auf die Dauer sogar Gussrohre an und machen Dichtungen und Kunststoffrohre spröde – lieber heißes Wasser, Spülmittel und ab und zu Essig verwenden.“
Bernhard Gobs, der das 1973 gegründete Unternehmen mit seinem Vater Siegfried führt, ist seit 2008 „geprüfter Meister für Rohr-, Kanal- und Industrieservice“ und war damit einer der ersten, der diese Bezeichnung tragen durften. Das Spezial-Unternehmen hatte sich frühzeitig branchenpolitisch eingebracht und gehört zu den Gründungsmitgliedern des VDRK – Verband
der Rohr- und Kanal-Technik Unternehmen e.V. In Deutschland. Dabei hat die Branche derzeit massive Nachwuchssorgen und sucht dringend Auszubildende.
Apparate und Werkzeuge aus den Anfängen der Reinigungstechnik stellte Bernhard Gobs neben die heutigen Gerätschaften voller Technik, betrieben mit variablen Bohrern und Fräsern.
Torsten Platz, technischer Leiter, schilderte anschaulich nicht alltägliche Einsätze. So musste er und seine Kollegen in einer sozialen Einrichtung tage- und nächtelang Kanalsysteme frei bohren, die bei baulichen Maßnahmen versehentlich mit Beton gefüllt worden waren. Oder, sind die Kunden normalerweise erleichtert, wenn ihnen geholfen wird, so reagierte der Silberrücken im neuen Menschenaffen-Gehege der Wilhelma gar nicht amüsiert, als die Wasserdüsen in seinem Revier pfi ffen und rauschten. Das innovative Unternehmen, das seit schon seit rund 12 Jahren im alten, teils aufgelassenen Industriegebiet angesiedelt ist, fordert dringend eine Aufwertung des Areals zum Handwerker-Park. Anfänge sind gemacht, aber Maßnahmen, die das Gebiet
nahe den Neubauten der Robert Bosch GmbH attraktiver machen, sind dringend erforderlich.
Ein Gedankenaustausch bei einem Gläschen Wein und einer frischen Laugenbrezel schlossen einen in vielfältiger Weise interessanten Besuch ab.
22.10.15
Fritz Weber

09.09.15 – „Es fehlt seit Jahren der gleichmäßige Landregen!“
Besuch von Obsthof und Wetterstation Hörnle

Über 100 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach fuhren und wanderten bei angenehmen Spätsommer-Temperaturen zum Obsthof Hörnle, am Ortsrand von Weilimdorf.
Christian Hörnle, ein junger umtriebiger Landwirt, Obstbauer und Hobby-Metereologe empfing die wissensdurstige Gesellschaft. Ist doch Klima und Wetter mit seinen Folgen ein immerwährend spannendes Thema; immer aktuell und für einen Obstbaubetrieb existenziell wichtig.
„Das Jahr 2003 war im Schnitt wärmer, aber wir hatten noch nie so viele Tage mit über 37 Grad, wie dieses Jahr!“ so Hörnle. Dabei hatten wir es im Januar, Februar ziemlich nass, aber seit März dieses Jahres fehlt es an ausgiebigen gleichmäßigen Niederschlägen, so der Obstbauer.
Da konnte der Obstbauspezialist besonders froh sein, aus einer Wasserader, die in knapp 30 m Tiefe den Hof unterquert, schöpfen zu können. Als Landwirt darf er das wohltemperierte,11 Grad kühle Wasser, aus dem Schwarzwald kommend, zum Wässern seiner Bäume und Beeren zapfen. „Das was ich an Benzin beim Gras mähen sparte, habe ich um ein Vielfaches beim Wasserfahren verbraucht! Was sich da teils dramatisch auf den Fluren abspielte, konnte er anhand der Daten aus seiner eigenhändig, robust gebauten, Wetterwarte nachvollziehen. Seit über 10 Jahren werden die Daten an die amtliche Wetterstation auf dem Schnarrenberg hoch über Mühlhausen gefunkt. Mit seinen Aufzeichnungen unterstützt er dabei den Deutschen Wetter-Dienst (DWD).
Doch all‘ die Mühen haben sich gelohnt. Knackige Äpfel der Sorten „Elstar“ und „Gala“ leuchten bereits aus den Holzkisten im Lagerraum. Toll aromatisch, vielleicht etwas kleiner. Sehr anspruchsvolle Bestimmungs-Verfahren am Apfel zeigen den richtigen Erntezeitpunkt. Noch komplexer sind die Lagersysteme, damit auch im Frühjahr in einen knackigen Apfel gebissen werden kann. Das Interesse der Besucher war umfänglich, viele Fragen wurden beantwortet;
manche eigene Wetterbeobachtung fand ihre Bestätigung.
Auf dem Heimweg lud die Oswaldkirche in Weilimdorf, eine alte Dorfkirche mit baugeschichtlichem Ursprung aus dem 12. Jahrhundert, zum stillen Verweilen ein.
09.09.15
Fritz Weber

11.07.15 – Wanderung zum einstigen Wasserwerk Feuerbachs
Lebendige Heimatkunde an Ort und Stelle

Knapp 50 Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach trotzten gelassen den hohen Temperaturen um die Mittagszeit an diesem Julitag und wurden durch Heimatkunde in Perfektion entlohnt. „Neckarguide“ Wolfgang Zwinz berichtete eingangs u.a. kurzweilig über die wechselvolle Geschichte des Max-Eyth-Sees und seine Entstehung. Eine immer größer werdende Kiesgrube in den 1920er-Jahren bis zum heutigen Biotop und Naherholungsgebiet.
Weiter unterhielt er mit allerlei Anekdoten auf der pittoresken Strecke zum Travertinpark in Bad Cannstatt. Viele „Aha-Eindrücke“ nahmen die Wanderer auf. So, dass das Wasserwerk von Feuerbach, auf dem heutigen Weingut „Zaiserei“ gelegen, bereits am 31.8.1895 in Betrieb genommen wurde und somit bis 1935 die Basis für eine rasante Entwicklung der Industrialisierung Feuerbachs war.
120 Jahre weitreichende Zeitgeschichte für Feuerbach präsentiert sich in diesem Bauwerk.
Praktisch nebenan zeigten sich aber viel ältere Spuren aus der Eiszeit im Naturdenkmal Lösswand. Mit Schmunzeln wurde die Benennung des „Schusterbähnles“, das Arbeiter zu den Salamanderwerken schon vor über 100 Jahren brachte, aufgenommen. Eine östliche Umfahrung Stuttgarts. Uralt auch schon die Nutzung der einzigartigen Travertinvorkommen.
Die Römer, die etwa um 80 n. Chr. an den mittlereren Neckar kamen, zeigten bereits reges Interesse an diesem Marmor vom Neckar. Als besondere Labung an diesem heißen Sommertag registrierten die dankbaren Wanderer die Erfrischungsangebote von Familie Zwinz auf und am Ende der Strecke. Eine vorbildlich geführte Tour durch ein Stück Heimat bleibt lange in Erinnerung.
15.07.15
Fritz Weber

Mitgliederversammlung des Bürgerverein Feuerbach

Großes Interesse, solide Finanzen, spannende Themen
So lassen sich die Merkmale der diesjährigen Mitgliederversammlung des Bürgerverein Feuerbach e.V. beschreiben. Über 100 Mitglieder und Freunde waren der Einladung gefolgt, obwohl in diesem Jahr keine Wahlen anstanden. Das hohe Interesse am Vereinsgeschehen spiegelt sich in den aktuellen Mitgliederzahlen. Von Beginn des Berichtszeitraumes – Mai 2014 – stieg die bereits erfreuliche Zahl von 445 Bürgerinnen und Bürger auf aktuell 456.

Bunt und kurzweilig, unterlegt mit vielen Bildern, ließ die Vorsitzende, Ruth Maier,
das Vereinsgeschehen des letzten Jahres Revue passieren. Zwölf Veranstaltungen
unterschiedlichster Prägung zogen die Besucher an. So beleuchtete der 150.
Bürgertreff die Bestattungskultur und Geschichte des Feuerbacher Friedhofs. Die
Teilnahme am Höfles-Markt im Juli zeigte sich als gut und richtig. Zwei Fahrten mit dem Doppelstock-Bus waren notwendig, um das Interesse von über 140 Teilnehmer an der Stadtrundfahrt durch die City, der südlichen Stadtteile, des Burgholzhofes und von Feuerbach-Ost zu befriedigen. Neue Stadtquartiere und städtebauliche Projekte allererster Güte begeisterten und machten gleichermaßen nachdenklich. Im Zeichen zunehmender Globalisierung war der Abend mit dem „Chinesischen Kulturkreis“ und den chinesischen Schulen in Feuerbach besonders lehrreich. Nach wie vor ein Highlight für Kinder und Erwachsene ist, wenn sich über 1000 Teilnehmer, St. Martin, hoch zu Ross, dem Zug zur Stadtkirche St. Mauritus anschließen. Der Weihnachtsmarkt zeigt immer wieder seine beschaulichen und schönen Seiten und regt zu vielen Gesprächen am Stand des
Bürgervereins an. „Feuerbach ist ein interessanter Vogelstandort“ so Reinhold Mache vom Arbeitskreis Vogelschutz, der in Feuerbach ansässig ist. „Der Killesberg, ein gebürtiger Feuerbächer“: Dr. Roland Müller, Leitender Stadtarchivdirektor, beschrieb dieses innerstädtische Kleinod anschaulich. Der
zweite Gesundheitstag, gemeinsam mit dem Gewerbe- und Handelsverein gestaltet, zog erfreuliche Besucherzahlen in die Festhalle. Gelebte Bürgernähe und Tatkraft zeigte wieder einmal Bezirksvorsteherin Andrea Klöber, als sie der fleißigen Truppe bei der Waldputzete am Lemberg und den Schelmenäckern half, achtlos weggeworfenen Müll zu beseitigen.“Eins und eins macht zwei“ – Susanne Heydenreich setzte im April mit einem Knef-Abend ein kulturelles Zeichen besonderer Güte vor über 100 Gästen. „Licht ist Vielfalt“. Der Firmenbesuch beim innovativen LED-Leuchten-Hersteller Nimbus in Feuerbach, ließ manches Lichtlein der Erkenntnis bei mehr als 70 Interessierten aufgehen und schloss den Veranstaltungszyklus 2014/2015 ab.
Die Regularien wie Kassenbericht und -prüfung wurden einstimmig angenommen.
Als Kassenprüferinnen wurden Frau Margot Riegger und Helga Mießbacher gewählt.
Bezirksvorsteherin, Andrea Klöber, führte anschließend eloquent durch das vielfältige Geschehen auf vielen Ebenen in Feuerbach. Ein prosperierender Stadtteil, dem sie vorsteht und der voraussichtlich bald seinen 30.000sten Einwohner begrüßen darf. Riesige Bauvorhaben, Verkehrs- und Wohnungsbauten, wurden begonnen und zeigen bereits ihre Auswirkungen. Doch auch der Einsatz Feuerbacher Bürger und Institutionen bei kulturellen Ereignissen wie der Kulturnacht oder Bemühungen um das Zusammenleben in neuen Wohnquartieren werden im Feuerbacher Rathaus erfreulich aufgenommen. Eine Herzensangelegenheit für sie ist die Aufnahme und Integration der Flüchtlinge in Feuerbach.
Reger Gedankenaustausch bei einem Gläschen Wein beschloss einen erkenntnisreichen Abend.
21.5.15
Fritz Weber

29.04.15 – Modernste LED-Technik aus Feuerbach
Besuch bei LED-Pionier Nimbus Group GmbH

Das Interesse und die Präsenz von knapp 70 Mitgliedern und Freunden des Bürgerverein Feuerbach e.V. überraschte Vertriebsleiter Oliver Waidmann von Nimbus Group GmbH gehörig, was er sogleich in launigen Begrüßungsworten zum Ausdruck brachte. Neugierig waren die Besucher, Näheres von diesem relativ jungen Unternehmen, oft preisgekrönten Pionier der LED-Beleuchtungstechnik, zu erfahren. Der Gründer und Unternehmer Dietrich F. Brennenstuhl, gelernter Werkzeugmacher und Design-verliebter Architekt, vermittelt und lebt die Detailgenauigkeit im Produkt und das Streben nach optimalen Lösungen bei
Beleuchtungsobjekten vor.

„ICH SUCHE NICHT – ICH FINDE“ ist sein Credo und es prangt an der Stirnseite der Kantine.
Beim gemeinsamen unentgeltlichen Frühstück treffen sich allmorgendlich um 10 Uhr die über 160 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Der Chef sitzt jeweils an einem anderen Tisch. Der Teamgedanke, das „Finden-Wollen von bereits Bekanntem im Neuen“ ist Antriebskraft und Quelle für die Erfolgsgeschichte zugleich. Marcus Ernst, Leitung Marketing und Kommunikation, gelang es beeindruckend, anhand der Entwicklung einer schlicht aussehenden Stehleuchte, die langen Entwicklungsstufen, Gedankenspiele, neue Ideen und Probephasen darzustellen. Diese Wege führen letztlich zu einem innovativen Erzeugnis. Produktentwicklung, Fertigung, Qualitätssicherung, Logistik und Vertrieb sind in Feuerbach konzentriert. Die Produkte finden ihren Platz im privaten Bereich in Wohnhäusern, Arztpraxen, Bürogebäuden, bis hin zu Firmen- und Verwaltungszentralen. Unilever in Hamburg oder die Hauptverwaltung der Welthandelsorganisation WTO in Genf sind leuchtende Beispiele. Das Feld der „Kreativen Raumakustik“ ist unter dem Begriff Raumgliederungssystem als neuer Bereich jüngst dazu gekommen.

Manfred Rajtschan, vielen in Feuerbach als Besenwirt bekannt, überraschte als Repräsentant eines führenden Herstellers von Gebäudesystemtechnik – GIRA – in Deutschland, mit frappierenden Beispielen vielfältiger Anwendungen der Steuerungstechnik, u.a. in Verbindung mit Nimbus-Produkten.
Der Besuch bei Nimbus machte den Feuerbacher Bürgern darüber hinaus den Wandel im Industriegebiet Ost besonders deutlich. Gewerbefl ächen sind begehrt. Noch begehrter ist aber gut ausgebildetes Fachpersonal, gesucht von Firmen mit internationalem Rang, die hier ansässig sind. Nimbus bildet auch selbst aus. Alles erfreuliche Aspekte für den Standort Feuerbach.
01.05.15
Fritz Weber

01.04.15 – „Eins und eins – macht zwei!“
Ein Hildegard-Knef-Abend

„Für mich soll‘s rote Rosen regnen“ Einen wahrhaft prächtigen Strauß von Chansons aus dem großen Repertoire von Hildegard Knef überreichte eine großartige Interpretin an Mitglieder und Freunde des Bürgerverein Feuerbach.

Rund Hundert aufmerksame und interessierte Zuhörerinnen und Zuhörer konnte
Susanne Heydenreich, die Intendantin des Theaters der Altstadt im Musiksaal des FMZ in Feuerbach begrüßen. In Begleitung von Bernd Hennemann am Klavier und unter der launigen und gekonnten Moderation von Ambrogio Vinella gewährte sie als Interpretin eindrucksvolle Einblicke in ein reichhaltiges Leben mit rasanten Höhen und Tiefen einer der bekanntesten deutschsprachigen Unterhaltungs-Künstlerin der jüngeren Vergangenheit. Viele einschneidende Ereignisse, Filme und Titel waren dem Publikum präsent, unterstützt durch eindrucksvolle Film- und Tonaufzeichnungen aus der jeweiligen Zeit.

Die attraktive Sängerin, im eleganten schwarzen Kleid, wollte die Knef nicht kopieren, wie sie selbst erwähnte. Es gelang ihr aber nicht minder, mit einfühlsamer, weicher Stimme, ganz im Gegensatz zum rauchigen Organ von Knef, das Publikum in die Gefühlswelt der heute noch aktuellen Chansons mitzunehmen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer durften einen kulturellen Abend von besonderer Güte erleben, Unterhaltung auf höchster Stufe.
03.04.15
Fritz Weber

25.02.15 – „Unser Killesberg“, vom Steinbruch zur Parkanlage

Dr. Roland Müller, Leiter des Stuttgarter Stadtarchivs, war vom Andrang positiv überrascht, als er rund 130 erwartungsvolle Feuerbächer, Feuerbacher und interessierte Mitbürger vom Wohngebiet „Killesberg“ beim Bürgertreff begrüßen durfte. Das Thema „Unser Killesberg“, vom Steinbruch zur Parkanlage“ weckte Erwartungen, die nicht enttäuscht wurden. Dabei spannte der Referent unter Wahrung gesicherter Daten, Dokumente und Erkenntnisse einen weiten
Bogen von der Entstehung der Reichsgartenschau 1939 bis zur städtebaulichen Entwicklung nach Auflassung des Messegeländes in der Gegenwart. Es wurde spürbar, in welchem Spannungsfeld die ersten Planungen 1935 unter nationalsozialistischem Propaganda-Gedankentum bis hin zur Realisierung der Gartenbaukunst, unter dem politisch eher umstrittenen Potsdamer
Gartengestalter, Hermann Mattern und dem Stuttgarter Architekten, Gerhard Graubner (BonatzAssistent), ablief.

Beiden gelang es, auf einem öden, verwilderten Gelände, landschaftlich zerklüfteten Gebiet und ehemaligen Steinbruch rund um den „eigentlichen“ Killesberg, sowie im Freizeitgelände auf Stuttgarter Markung, eine Gartenanlage zu errichten, die heute noch Vorzeigecharakter hat. Die Anlage gilt heute noch bundesweit, als das Gartenbauprojekt der 30iger Jahre. Das einstige eng begrenzte Areal „Killesberg“, eine Bergkuppe, lag auf Feuerbacher Gemarkung, dort wo heute ein Altenheim des DRK steht. Seinerzeit residierte die beliebte Restauration Grenzhaus, die allerdings der Umgestaltung des Geländes zum Opfer fi el. Die Reichsgartenschau war trotz Kriegsbeginn und damit früherer Schließung ein voller Besucher-Erfolg mit einem finanziellen Überschuss – heute undenkbar. Die Reichsgartenschau 1939 erlangte wesentliche Bedeutung,
da sie zum ersten Male in Deutschland wegweisende Elemente von gleichzeitiger Landschaftsund Städteplanung aufzeigte. Mit einer „Deutsche Gartenschau“ knüpfte man nach dem Kriege 1950 an die Tradition an, zunehmend dominierten jedoch auf dem Killesberg die Bedürfnisse des Messe- und Veranstaltungsforums.

Freilich war und ist er Killesberg, keine Stätte der unbegrenzten Freude; 1941/42 wurde er als Sammellager für die Deportationen missbraucht. Oberbürgermeister Klett erinnerte bereits 1962 in einer bemerkenswert offenen Rede, an dunkle Seiten der Historie. Auf dem heute weit ausgedehnten Gelände „Killesberg“ ist die Wohnbebauung, nach dem die Messe auf die Fildern gewandert ist, noch nicht abgeschlossen. So wird derzeit die „Rote Wand“ in Angriff genommen; Teilbereich von Steinbrüchen, die bis zum ersten Weltkrieg als Rohstoff-Quelle dienten und in
denen vielen Feuerbacher Arbeit fanden. Der Killesberg wird immer ein gebürtiger Feuerbächer“ bleiben, ein Kleinod inmitten einer Großstadt.
27.2.15
Fritz Weber/Dr.Roland Müller

28.01.2015 – „Unsere heimische Vogelwelt im Garten und Wald“
Feuerbach: Ein interessanter Vogelstandort

Die vielfältig strukturierten Gärten, Parks und Wälder in und um Feuerbach bieten rund 200 Vogelarten gute und sehr gute Überlebensmöglichkeiten. „Je mehr heimische Wildsträucher mit Beeren und Früchten in den Gärten, desto mehr Vögel als Besucher“, so Reinhard Mache vor rund 80 aufmerksamen Mitgliedern und Freunden des Bürgerverein Feuerbach. Ein kurzweiliger Dia-Vortrag über unsere heimische Vogelwelt vor sachkundigem Publikum, wie auch der Referent erfreut registrierte, fesselte, die trotz widriger Wetterprognosen erschienene Zuhörerschaft.

Der gelernte Ingenieur Mache hatte unter den verheerenden Eindrücken des Orkans „Lothar“ von Dezember 1999, im Mai 2000 den „Arbeitskreis für Vogelkunde und Vogelschutz e.V.“ mit Sitz in Feuerbach gegründet. Abertausende von Höhlenbäumen, also Nistplätze fielen dem Sturm zum Opfer. So wurden z.B. über 100 Nistkästen entlang des vom Bürgerverein ausgeschilderten „Talkrabbenweg“ am Feuerbacher Lemberg aufgehängt, werden gepflegt und unter wissenschaftlichen Methoden beobachtet. Die Aktivitäten des Arbeitskreises erstrecken sich dabei landesweit. „Rund 10.000 Vogelarten weltweit, 500 in Europa, 400 in Deutschland, 300 in Baden-Württemberg und 200 in der Region Stuttgart mit Feuerbach“ gab der Vortragende als Merkhilfe an seine Gäste weiter. Dabei ist nicht zuletzt durch Klima- und Umwelteinflüsse ein Wandel in der Vogelwelt festzustellen. So fi ndet der Hausspatz immer weniger Basisnahrung
für sich oder die Gartengrasmücke wird durch giftige Spritzmittel in ihrem Zielwandergebiet dezimiert. Dem Gartenrotschwanz gefällt es in Feuerbacher und Zuffenhäusener Gärten prächtig und kommt für diese Art hier am häufi gsten in Stuttgarts Gefilden vor. Der Grünspecht, der Vogel des Jahres 2014, ist zunehmend auf Rasenstücken mit Ameisenhäufchen zu beobachten.

Weniger zu hören ist allerdings der Kuckuck. Durch die inzwischen höhere Temperaturen im Jahr, ändert sich das Brutverhalten der Vögel. Aus den Nestern, in die er gewöhnlich seine Eier abgelegt, schreit ihm schon eine muntere Vogelschar entgegen. So signalisiert der Brutfortschritt ihm, dass er andere Depotmöglichkeiten suchen muss und die befi nden sich zunehmend
in Skandinavien. Durch genaue Beobachtungen konnte der Referent auch belegen, dass die so gar nicht beliebten Elstern, keine diebischen sind und die Rabenvögel generell durch ihre Nesträuberei keine Art gefährden. Ganz aktuell die Aussagen von Reinhard Mache zur Windkraft, Windräderproblematik: Vogelarten wie z.B. der Rote Milan haben dieselben Interessen, wie die Windkraftbetreiber. Dort wo der meiste Wind weht, gefällt es am besten. Zusätzlich bieten die Freiflächen rund ums Windrad zusätzliche Jagdmöglichkeiten für die Greifvögel. Dies und weitere interessante Aspekte vermittelte ein populär wissenschaftlicher Vortrag an einem Winterabend, der nach weiterem Wissen verlangt.
29.01.15
Fritz Weber