2010

November 2010 – Faszination St. Martins-Ritt – hoch zu Ross durch Feuerbach

Ein junger St. Martin in wallendem roten Mantel, auf schnaubendem Ross, führte
einen langen, fröhlichen Laternenumzug von der Rückseite der katholischen Kirche an der Elsenhansstraße via Burgenland-, Stuttgarter Straße und Kelterplatz, zum stimmungsvoll beleuchteten Kirchhof der evangelischen Stadtkirche. 650 Personen, eine große Kinderschar mit unterschiedlichsten Laternen, Mütter, Väter, Oma, Opi, Tanten und Onkel folgten singend dem uniformierten Reiter. Die Spitze des Zuges hatte schon lange den Innenhof der Stadtkirche erreicht, da schlängelte sich die Lampionreihe immer noch an der Kelter vorbei. Mit launigen Worten begrüßte am Zielort der Vorsitzende des Bürgervereins Feuerbach, Gerhard Zeeb, die erwartungsfrohe Gesellschaft und übergab an Pfarrer Wallentin.

Gekonnt vorgetragen und unterstützt vom Posaunenchor, fesselte er mit der Geschichte vom Ritter St. Martin und dem Armen. Nicht nur die Bezirksvorsteherin, Frau Klöber, sondern alle Kinder und Angehörige, unterschiedlicher Herkunft waren von der stimmungsvollen Atmosphäre, dem gemeinsamen Singen im weiten Rund des Kirchhofs eingenommen. Natürlich wurde die Ausgabe der St. Martins-Männchen von den Kindern herbei gesehnt und mit Ausgabe des letzten Gebäckstückes fegten auch schon die ersten Windstöße des avisierten Sturmtiefs über den Platz. Es war eine harmonische, stimmungsvolle Veranstaltung, für deren Gelingen der Bürgerverein Feuerbach Herrn Pfarrer Wallentin, dem Jugendorchester des Musikvereins Feuerbach, dem Handharmonika-Orchester, dem Posaunenchor, der Polizei und dem DRK besonders dankbar sind.

Mit der Organsation des Pferdes und des Reiters sorgt
seit vielen Jahren Frau Jäger für einen Höhepunkt des Zuges. Mit großer Achtung
und Wertschätzung nimmt der Bürgerverein die Ausgestaltung des Kirchenhofes
unter Führung des 94jährigen Richard Schätzle entgegen. Herzlichen Dank gilt den Sponsoren, Stuttgarter Volksbank und Buchhandlung Schairer, sowie der Bäckerei Widmann, die die wohlschmeckenden St. Martins-Männchen lieferte

26. Oktober 2010 – Zeitungsbericht von Georg Friedel über Buchveröffentlichung von Jörg Kurz

20.10.2010 – Das Was ist ein „Feuerbacher Haus“?

Die Antwort darauf und weitere viele interessante Einzelheiten, Episoden und
Geschichtchen aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bekamen rund 50
Freunde und Mitglieder des Bürgervereins Feuerbach, beim 125. Bürgertreff
kurzweilig und unterhaltend vermittelt.

Jörg Kurz, der Autor des brandneuen „Feuerbach“ -Buches stellte sein umfassendes Werk vor, das mit wertvoller Unterstützung von Walter Rieker entstand. Die Zuhörer und Zuhörerinnen bekamen den Eindruck vermittelt, dass da ein guter Nachbar, auf dem Killesberg wohnend, mit viel Herzblut, Details und Fakten zusammengetragen hat und auch mit ein bisschen Abstand über ein zu Recht stolzes Feuerbach, als einstige unabhängige Stadt und dem heutigen Stuttgarter Stadtbezirk berichtet und kommentiert. Das Buch erinnert an uralte Fernwege der Kelten und Römer, von der Iandesweit bedeutenden Industrialisierung im 19. Jahrhundert, vom Wandel der Industrielandschaft in Feuerbach-Ost zu Dienstleistungszentren.

Die Automeile, die Hotelneubauten an der Siemens- und Heilbronner Straße oder
das Finanzzentrum der Mercedes-Benz AG am Pragsattel zeugen von tiefgreifendem Wandel dieser Gebiete. Bedeutende Köpfe der Stadt werden
porträtiert, Institutionen beschrieben, Zeitabschnitte kommentiert. In drei
Abteilungen – Die Geschichte von Feuerbach – Feuerbach heute – und –
Zukunfts(t)räume – werden ein ebenso geschichtliches, wie hochaktuelles
Feuerbach vorgestellt. 930 meist farbliche Bilder rufen oft einen „Aha-Effekt“
hervor. Das „Feuerbacher Haus“ ist übrigens ein Haustyp, den das
Bauunterunternehmen Fahrion um 1900 den Bürger- und Bürgerinnen zum
vergleichsweis günstigen Preis von 5.900 Reichsmark angeboten hat. Über 30
Häuser dieser Bauart sind im Stadtbild noch zu finden.

Das Buch wurde mit Unterstützung des Bezirksbeirates Feuerbach, des Georg-Thieme-Verlags und des Bürgervereins Feuerbach gedruckt.

13.10.2010 – Mord im Schrebergarten

Artikel, Stuttgarter Wochenblatt, Von Rebecca Anna Fritsche

Gudrun Weitbrecht liest beim Bürgerverein aus ihrem Kriminalroman „Blutkirsche“
In der nächsten Veranstaltung des Bürgervereins geht“s um die dunklen Seiten
Feuerbachs: es ist eine Lesung aus „Blutkirsche“, einem Kriminalroman der Autorin
Gudrun Weitbrecht. In „Blutkirsche“ geschieht ein Mord in einem Feuerbacher
Schrebergarten.


„Es ist der Schrebergarten Nummer 13, in dem der Mord geschieht – das ist mein eigener“, berichtet Gudrun Weitbrecht und erklärt lachend: „Ich glaube, meine Nachbarn hätten es weniger lustig gefunden, wenn ich den Mord in ihrem Garten hätte stattfinden lassen!“ So wurde es der eigene Garten, und auch sonst spielt Feuerbach eine große Rolle im Buch: „Man erkennt verschiedene Orte eindeutig wieder, das macht das Lesen interessant“, findet Gerhard Zeeb, der Vorsitzende des Bürgervereins, der bei den Stuttgarter Buchwochen auf Gudrun Weitbrechts Buch gestoßen war und sie dann zum Bürgertreff eingeladen hatte.


Mit dem Schreiben hat Weitbrecht 2001 angefangen: „Mein Sohn war erwachsen, aber ich wollte nicht in meinen alten Beruf zurück“, erzählt sie, „also habe ich mit dem Schreiben angefangen.“
Beim Durchprobieren verschiedener Genres – Lyrik, Belletristik – ist sie dann beim Krimi hängengeblieben. „Das Spannende ist doch nicht, wer den Mord begeht, sondern warum“, findet Gudrun Weitbrecht.
„Wie wird ein Mensch zum Verbrecher? Aus Liebe, aus Machtverlangen? Diese Beweggründe faszinieren mich.“ Einfälle fürs Schreiben überfallen sie oft ganz unverhofft: „Manchmal habe ich während des Staubsaugens eine Idee, dann muss ich kurz unterbrechen und mir handschriftlich Notizen dazu machen.“ Ihre Romane schreibt sie dann aber direkt am Computer.
Nach dem Erscheinen von „Blutkirsche“ sei sie von ihren Nachbarn, sei es im Schrebergarten oder zuhause, auf das Buch öfters mal angesprochen worden. „Aber sie haben es humorvoll genommen – einige Begebenheiten im Roman liegen nämlich gar nicht so weit von der Realität entfernt…“ Beim Theiss Verlag hatte Gudrun Weitbrecht bereits zwei Kriminalanthologien herausgegeben, bevor der Verlag sie nach einem Roman fragte. Daraus entstand dann „Blutkirsche“, der erste Fall von Weitbrechts Kommissarin Anne Wieland.
Wielands zweiter Fall, „Eiskaltes Versprechen“, erscheint am 25. Oktober – die Handlung spielt wieder in Stuttgart, diesmal aber nicht in Feuerbach, sondern in Vaihingen und Möhringen. Zuviel will Gudrun Weitbrecht noch nicht verraten, nur so viel: „Woher ich den Einfall zum zweiten Roman hatte, kann ich gar nicht mehr genau sagen – die Idee stand plötzlich im Raum und hat überzeugt.“
Für den dritten Roman hat die Recherche ebenfalls bereits angefangen, außerdem bereitet Gudrun Weitbrecht eine weitere Kriminalanthologie vor, die Weihnachten 2012 erscheinen soll

29.9.2010 – Eine Reise in die Ursprünge der Zauberei

Der Bürgerverein Feuerbach bot seinen Freunden und Mitgliedern beim 124.
Bürgertreff, mit dem Feuerbächer Urgestein und weit über die Landesgrenzen
hinaus bekannten Zauberkünstler, Dr. Marrax, alias Gerhard Matheis, Unterhaltung vom Feinsten.

Dazu interessante, umfassende Informationen über die Magie-Welt in Deutschland. Über 80 Personen ließen sich in die Welt der Gaukler, Scharlatane & Quacksalber entführen, eine Kunstform der Zauberei, die im Mittelalter ihren Ursprung hatte und der sich Dr. Marrax schon früh verschrieb. „Doctor Marrax ist einer dieser letzten Spezies, der diese Kunst authentisch präsentieren kann“, so der Eintrag auf seiner Internetseite, dem man nur zustimmen kann. Gerade erst hat sich Gerhard Matheis wieder für die Deutschen Meisterschaften 2012 qualifiziert.
Darüber hinaus beweisen aber auch, unter vielen anderen Auszeichnungen, zwei dritte Plätze bei zwei Weltmeisterschaften, internationales Renommee. Gerhard Matheis berichtete aber auch über Schwierigkeiten, diese Unterhaltsart hierzulande dauerhaft zu etablieren. Die Zauberei allgemein hat seiner Meinung nach nicht den Stellenwert im Kulturgeschehen, wie z.B. national in Nordrhein-Westfalen, wo er oft auftritt oder international z.B. in Spanien, wo er in jüngerer Zeit große Erfolge registrieren durfte. Nächstes Jahr ist auf dem Killesberg eine Gala zum 30jährigen Jubiläum des Feuerbacher Künstlers in Vorbereitung. Der
Bürgerverein wünscht seinem prominenten Mitbürger, dass sein Wundermittel
„Marrax-o-Fax“ nie ausgehen möge und es viele Jahre noch mit grollendem,
rollenden „rrrr… heißt: „Herrreinspaziert!“.

28.7.2010 – Zwei erfolgreiche Feuerbacher in New York und Florida

Der Unternehmerehepaar Gerhard und Lisa Raible, berichtete vor 80 Mitgliedern und Freunden des Bürgervereins Feuerbach über ihren privaten und unternehmerischen Werdegang während der letzten fünf Jahrzehnte in den USA. Bereits 1958 fasste der 21jährige Feuerbacher Gerhard Raible denEntschluss, auf dem bekannten Ozeandampfer Hanseatic, den Atlantik zuüberqueren und neugierig, ja fast ein bisschen naiv, sein Glück im Land derunbeschränkten Möglichkeiten zu suchen.

Seine damalige Brieffreundin Lisa folgte sechs Jahre später, so dass 1965 geheiratet wurde. In Annäherung derschon oft beschriebenen Karriere vom Tellerwäscher zum Millionär, führte Gerhard Raibles Weg vom solid ausgebildeten schwäbischen Werkzeugmacherzum seriösen mittelständischen Unternehmer mit rund 30 Beschäftigten in LongIsland/New York. Der Betrieb, den Gerhard und Lisa Raible, 1973 aus kleinen Anfängen übernommen hatten, ist spezialisiert auf die Herstellung von Teilen, wie z.B. filigrane Anhänger- und Steckvorrichtungen für die Schmuckindustrie. Die typischen schwäbischen Tüftlereigenschaften führten zu Herstellungsweisenund Produkten, die die Kunden mittlerweile weltweit überzeugen.

Besondersinteressant, waren Einblicke in Besonderheiten des amerikanischen Arbeitsklimas, z.B. Freiheiten auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, die hier nicht so ohne weiteres vorstellbar sind und zu schnellen Arbeitsplatzwechseln führen können. Auch technische Berufsbilder, die in Deutschland eine langeTradition haben, fehlen als solche auf dem amerikanischen Arbeitsmarkt. Das Ehepaar hat sich aus dem operativen Geschäft, das jetzt vom Sohn geleitet wird, zurück gezogen. Es genießt nun mit Wohnsitz Florida die Annehmlichkeiten eines von Wohlstand geprägten Ruhestandes und freut sich seit Jahren darauf, jeweils drei Monate im Jahr, in Feuerbach bei vielen Freunden verbringen zu können.

28. April 2010 – Besuch des Weissenhof-Museums

Knapp 50 Mitglieder des Bürgervereins Feuerbach fanden sich bei herrlichem
Frühlingswetter vor dem Weissenhof-Museum ein.

Das Interesse an dieser baugeschichtlichen Innovation aus den Zwanzigerjahren des letzten Jahrhunderts war überdurchschnittlich hoch, hatten doch viele der Anwesenden schon von der archetektonisch weltweiten Bedeutung der Siedlung gehört, doch die Entstehung, die Geschichte und die Prominenz der beteiligten Architekten war schon eher mit Geheimnissen behaftet. Zur Erhellung der Wissenslücken konnte der designierte Vorsitzende des Bürgervereins, Gerhard Zeeb, die Vorstandsvorsitzende des Vereins Freunde der Weissenhofsiedlung e.V., Frau Kletzin und die erfahrene Architektin, Frau Keuerleber, gewinnen.

Sie führten mit großer Begeisterung und Fachwissen durch das topografisch grandios gelegene Le-Corbusier-Gebäude, in dem das Museum untergebracht ist und durch die Siedlung. Viele Ideen, kühne archetektonische Vorstellungen von
Wohngebäuden und städtebauliche Aspekte sind auf dem Hügelgelände zum
Killesberg hin zu finden.

Der Stuttgarter Gemeinderat demonstrierte kurz nach dem 1. Weltkrieg mit diesem absolut modernen Projekt Mut und Weitsicht. Ein Augenzwinkern der Historie: Paul Bonatz, Erbauer des Stuttgarter Hauptbahnhofs, hielt seinerzeit mit seiner umfassenden Kritik an Gebäuden und an der städtebaulichen Qualität nicht hinterm Berg und bezichtigte die Werke seiner bekannten Kollegen sogar teilweise als dilettantisch. Heute wird um den Erhaltungswert der Flügel seines Bahnhofes debattiert!